Senf

Die Kulturgeschichte eines Scharfmachers, mit reichlich Entdeckungspotenzial. Oder wussten Sie, warum sich indische Catcher mit Senföl einreiben?

Jetzt wird’s scharf. Wir schauen mal etwas genauer auf den Klecks am Tellerrand. Senf gehört für uns ja selbstverständlich zur Bratwurst und für manche auch zum Käse-Brot. In letzter Zeit hat Senf aber eine erstaunliche Karriere durchgemacht: Nobelköche und Bauern haben ihn wiederentdeckt und sogar Ärzte experimentieren mit Senf. Noch kommt der ganz große Teil der Senfsaat von riesigen Feldern in Kanada – aber auch das ändert sich gerade. Bei uns wächst so etwas wie eine regionales Senfbewusstsein. Der süße in Bayern, der scharfe in Düsseldorf und die Menschen in Bautzen schwören auf ihren traditionsreichen Ost-Senf. Mal ganz zu schweigen von den Franzosen, die rund um Dijon gleich ihre Nobelküche mit Senf verfeinern und sogar Senf-Pralinen entwerfen. Wolfgang Luck dreht aber auch in einer Senffabrik in Nepal, wo unter ärmlichsten Bedingungen feinstes Senföl hergestellt wird. Das ist ein traditioneller Bestandteil der asiatischen Küche, wird in Ayurveda als Wärmemittel angewandt und indische Ringer reiben sich damit ein, weil es die Gegner so schön abrutschen lässt. Der Film unternimmt auch einen comicbebilderten Abstecher in die Geschichte. Schließlich gilt Senf als ältestes Gewürz der Welt.

Ein Film von Wolfgang Luck
Kamera: Eichenauer, Wolfgang Rebernik
Schnitt: Karl-Heinz Satzger
Musik: Hans Engel
Comics: Bildbad
Redaktion: Mirja Kaiser, NDR, ARTE
Produktion: a&o buero
Jahr: 2009

Alle Infos als PDF: Senf